Das Engagieren in gesellschaftlichen, politischen sowie kulturellen Zusammenhängen gehört am Evangelischen Mörike zum Schulalltag. Nicht erst seit Greta Thunberg kümmern sich Schülerinnen und Schüler und ihre betreuenden Lehrerinnen und Lehrer um Fragen des sozialen Miteinanders, aber auch der Umwelt, des Klimaschutzes oder der Nachhaltigkeit. Dies bekommen sie insbesondere von einer sehr aktiven Schulleitung vorgelebt.
Deshalb hat nicht von ungefähr Anfang April die Woche des politischen Theaters am Evangelischen Mörike stattgefunden. Unter dem Motto „Radikal Mensch“, unter dem ja schon im Dezember Lessings „Nathan der Weise“ zur Aufführung kam, hat die Arbeitsgemeinschaft „Theater am Mörike“ zwei Vorstellungen des Stücks „Ascheweg 49“ präsentiert. Darin stand die Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg bis hin zur Verabschiedung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 im Zentrum. Die Kernfrage des Stücks danach, wie wir würde- und respektvoll miteinander leben können, hat bis heute nichts an Aktualität verloren – im Gegenteil.
Am 9. April 2019 hat dann diese Theaterwoche in der Zertifizierungsfeier zur Fair-Trade-Schule ihren Höhepunkt gefunden. Mehrere Festredner, ein Film und eine Modenschau, dazu ein Markt der Möglichkeiten gaben dem Anlass einen würdigen Rahmen. Alle Beteiligten haben die Bedeutung von Nachhaltigkeit und fairem Handel unterstrichen und betont, dass unsere Schule damit auf einem richtigen Weg – eigentlich dem einzig richtigen Weg! – in die Zukunft ist.
Der Festakt wurde umrahmt von zwei weiteren Theaterstücken: zuerst präsentierte das Hope-Theatre Nairobi unter der Leitung von Stephan Bruckmeier seine Show und am Nachmittag konnte von den Schauspielbühnen Stuttgart der Monolog „Bestätigung“ von Chris Thorpe angeschaut werden. Letzterer wurde ursprünglich am Staatstheater Karlsruhe entwickelt und kam mit den Intendanten Axel Preuß nach Stuttgart. In beiden Aufführungen wurden politische und gesellschaftsrelevante Themen verhandelt. Für die Schülerinnen und Schüler im Publikum ist es teilweise schwere Kost gewesen, nichtsdestotrotz aber – oder gerade deshalb – immer wieder Anlass zur Diskussion und Auseinandersetzung.
Dass die Woche des politischen Theaters in dieser Form realisiert werden konnte, liegt nicht zuletzt auch an der finanziellen Unterstützung von Seiten des Vereins der Freunde. Ohne diesen Beitrag hätten die externen Theatergruppen nicht engagiert werden können.
Im Namen aller Beteiligten möchte ich mich dafür sehr herzlich bedanken!
Michael Wolf
(Leiter der AG „Theater am Mörike“)